Brustvergrößerung bei minderjährigen Patientinnen?

Experteninterview mit Dr. Wasim Sakas

Bei Clinic im Centrum werden Eingriffe bei Patientinnen und Patienten erst ab dem 18. Lebensjahr durchgeführt.

Dr.med. Wasim Sakas steht uns heute für ein Interview zur Verfügung und begründet die Entscheidung, warum er keine Brustvergrößerung bei minderjährigen Patientinnen vornimmt. Als Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie ist Dr.Sakas leitender Arzt bei Clinic im Centrum Frankfurt.

Clinic im Centrum:

An den Standorten der Clinic im Centrum werden grundsätzlich keine Schönheitsoperationen bei Minderjährigen durchgeführt. Können Sie bitte aus medizinischer Sicht begründen, warum keine Brustvergrößerung bei Minderjährigen von Ihnen durchgeführt wird?

Dr. Sakas:

Sehr gerne beantworte ich Ihnen diese Frage. Aus medizinischer Sicht führe ich keine Brustvergrößerungen bei Minderjährigen durch, da sich der Körper noch in der Wachstums- und Entwicklungsphase befindet. Das Wachstum der Brust kann sich bis ins Erwachsenenalter fortsetzen. Eine zu frühe Brustvergrößerung könnte daher zu unvorhersehbaren und unerwünschten Ergebnissen führen, da die Brust möglicherweise nicht mit dem restlichen Körperwachstum übereinstimmt.

Clinic im Centrum:

Welche körperlichen Aspekte sprechen gegen eine Brustvergrößerung bei Minderjährigen?

Dr. Sakas:

Aus körperlicher Sicht ist es wichtig, dass der Brustkorb und das Gewebe für eine Brustvergrößerung vollständig ausgereift sind. In jungen Jahren ist das Brustgewebe noch nicht ausreichend entwickelt, was dazu führen kann, dass das Implantat nicht richtig positioniert werden kann oder das Ergebnis nicht dauerhaft ist.

Clinic im Centrum:

Gibt es auch ethische Bedenken Ihrerseits, die gegen eine Brustvergrößerung-Op bei Minderjährigen sprechen?

Dr. Sakas:

Aus ethischer Sicht ist es wichtig, den emotionalen und psychologischen Aspekt zu berücksichtigen. Minderjährige sind oft noch in der Phase der Selbstfindung und der kritischen Körperwahrnehmung. Eine frühe Brustvergrößerung könnte den natürlichen Prozess der Selbstakzeptanz und Körperwahrnehmung beeinflussen. Es ist wichtig, dass junge Menschen lernen, ihren Körper zu akzeptieren und ein gesundes Körperbild zu entwickeln, bevor ästhetische Operationen in Erwägung gezogen werden.

Clinic im Centrum:

Gibt es zudem moralische Gründe, die für Sie als Arzt gegen eine Brustaugmentation bei Minderjährigen sprechen?

Dr. Sakas:

Aus moralischer Sicht sollten wir immer das Wohl der jungen Patientinnen im Auge behalten. Eine Brustvergrößerung ist ein großer und dauerhafter Eingriff. Es ist wichtig sicherzustellen, dass die Entscheidung der Patientin auf realistischen Erwartungen und einem reifen Verständnis der Konsequenzen beruht. Es wäre moralisch fragwürdig, eine Operation durchzuführen, ohne sicherzustellen, dass die Entscheidung von der Patientin selbst gut überlegt und getroffen wurde.

Clinic im Centrum: Vielen Dank für dieses Interview.