Bis zu welchem BMI ist eine Fettabsaugung möglich?

Experteninterview mit Dr. Battermann

Viele Patientinnen und Patienten glauben fälschlicherweise, dass eine Fettabsaugung zur Gewichtsreduktion geeignet ist. Eine so genannte Liposuktion dient der Entfernung von lokalen Fettpolstern, die trotz Sport und gesunder Ernährung hartnäckig nicht verschwinden wollen. Aus medizinischer Sicht gibt es für die Fettabsaugung sogar eine Obergrenze in Bezug auf das Gewicht bzw. den BMI einer Patientin oder eines Patienten.

Wo diese Grenze liegt und warum, erklärt uns Dr. med. Ralph Battermann als erfahrener Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie. Dr. Battermann ist leitender Arzt der Clinic im Centrum Wismar.

Clinic im Centrum:

Lieber Dr. Battermann, vielen Dank, dass Sie sich Zeit für dieses Interview nehmen. Wir möchten Ihnen gerne die Frage stellen, ob es eine Obergrenze bezüglich des BMI gibt, bis zu der eine Fettabsaugung möglich ist.

Dr. Battermann:

Sehr gerne. Es gibt tatsächlich eine Grenze, die wir bei der Durchführung einer Fettabsaugung in Bezug auf den BMI berücksichtigen. In der Regel können wir bis zu einem BMI von ca. 32 eine Fettabsaugung durchführen. Allerdings ist der BMI allein nicht das entscheidende Kriterium.

Clinic im Centrum:

Welche weiteren Faktoren spielen bei der Entscheidung für oder gegen eine Fettabsaugung eine Rolle?

Dr. Battermann:

Neben dem BMI berücksichtigen wir weitere Faktoren wie die Körperproportionen, das Ausmaß der Fettansammlung an bestimmten Problemzonen und das allgemeine Gesundheitsprofil der Patientin oder des Patienten. Es ist wichtig, dass sie sich in einem guten körperlichen Zustand befinden und keine ernsthaften gesundheitlichen Probleme haben, die die Operation beeinflussen könnten.

Clinic im Centrum:

Gibt es besondere medizinische Risiken oder Komplikationen im Zusammenhang mit einer Liposuktion bei einem höheren BMI?

Dr. Battermann:

Ja, ein höherer BMI kann das Risiko für Komplikationen erhöhen, da die Operation technisch anspruchsvoller sein kann. Mögliche Komplikationen wie Wundheilungsstörungen, Blutergüsse oder Infektionen können bei Patienten mit höherem BMI häufiger auftreten. Auch die Menge des abgesaugten Fettgewebes ist bei einer ambulanten Operation auf ca. 2,5 l begrenzt, da es sonst zu Volumenverschiebungen im Körper des Patienten mit Kreislaufbeschwerden, etc. kommen kann. Bei größeren Absaugvolumina ist ein stationärer Aufenthalt von 1-2 Tagen notwendig. Aus diesem Grund sind eine gründliche Voruntersuchung und individuelle Risikoabschätzung entscheidend, um mögliche Komplikationen zu minimieren.

Clinic im Centrum:

Ich danke Ihnen für dieses Interview.